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Julia Hammer – Alle auf neu

Mit Julia Hammer, Teil der Geschäftsführung der Unternehmensberatung enomyc, sprechen wir über Branding als Katalysator für die Transformation des eigenen Unternehmens.

Porträt von Julia Hammer
Julia Hammer

Viele Jahre agierte Ihr Unternehmen erfolgreich unter dem Namen K+H Business Partner als Unternehmensberatung für den Mittelstand – welche Gründe sprachen dafür, sich zu verändern und einen umfangreichen Transformationsprozess aufzusetzen?

Als Berater erkennen wir Veränderungen im Markt frühzeitig und handeln vorausschauend. Während in vielen Branchen die Digitalisierung in vollem Gang ist, hinkt unser Kernklientel – der Mittelstand – hinterher. Was viele hinauszögern, haben wir 2016 getan. Damals haben wir unser Geschäftsmodell konsequent auf digitale Reife hin untersucht und festgestellt: etliche unserer Prozesse und Tools waren nicht geeignet für den digitalen Wandel. Darauf haben wir beschlossen, uns zu erneuern. Denn: Wer andere in die digitale Transformation führen will, muss vorangehen. Gleichzeitig haben wir erkannt, dass die Digitalisierung uns großartige Wachstumschancen bietet. Wir haben uns in punkto Leistungen, Kultur, Instrumente, Prozesse klare Ziele gesteckt und bis heute weitgehend umgesetzt.

Was waren die größten Herausforderungen bei der Umsetzung?

Am Anfang sicher die richtigen Fragen zu stellen. Welche Prozesse bei uns halten unseren Wachstumszielen stand, welche nicht? Welche digitalen Tools und Kompetenzen brauchen wir? Mit internen und externen Digitalexperten haben wir Antworten gefunden und sind dabei auf viele manuelle und personenabhängige Prozesse gestoßen. Ein Beispiel: Früher benutzten wir unterschiedliche, nicht standardisierte Tools zur Pflege unserer Kundenkontakte. Heute benutzen wir flächendeckend das führende CRM System um die Kommunikation nach innen und außen zu professionalisieren.

Es war ein mutiger, aber auch ein goldrichtiger Schritt. Unser Unternehmen hat dadurch weiter an Wert gewonnen.

Die Anpassung Ihrer Markenpositionierung ging sogar so weit, dass Sie Ihren bisherigen Unternehmensnamen geändert haben – können Sie diesen Schritt begründen?

Wir haben uns im Team gefragt: Wenn unsere Veränderung so umfassend ausfällt, wie wir sie planen – mit deutlich erweitertem Leistungsspektrum, neuen Prozessen, integriertem Beratungsansatz und einer um junge Digitalexperten verstärkten Mannschaft – passt unser alter Name dann noch zu unserer rundum erneuerten Marke? Wir fanden nein. Heute wissen wir: Es war ein mutiger, aber auch ein goldrichtiger Schritt.

Julia Hammer hält einen Vortrag

Welche Botschaft steckt in dem neuen Namen enomyc?

Der Name enomyc setzt sich aus den Worten »economy« »nominal« und »dynamic« zusammen und passt perfekt zu dem, was wir nach unserem Wandel für Unternehmen leisten: Mit uns wachsen Mittelständler krisensicher und leistungsstark aus voller Kraft im digitalen Zeitalter. Wir sind leistungswirtschaftliche Berater – nicht vorrangig Strategieberater. Wir agieren klar, zupackend und weitsichtig.

Wie lange haben Sie vom Kick-Off bis zum Go-Live der neuen Brand gebraucht?

Meine Kollegen und ich haben uns einen Zeitraum von zwei Jahren als Ziel gesetzt. Und das konnten wir auch einhalten. Diese Zeit braucht man aber auch.

Wie begleitet man so einen Change kommunikativ nach innen und nach außen?

Wir hatten ein internes Komitee aus verschiedenen Abteilungen zusammengestellt. Jeder war eingeladen, sich zu beteiligen. Es gab regelmäßig Updates zum Status Quo. Das war gut und wichtig. Die Belegschaft mitzunehmen, ist die Voraussetzung dafür, dass man als Company seinen neuen Markenauftritt auch überzeugend nach außen trägt. Mit der externen Kommunikation haben wir vier Monate vor dem Go-Live begonnen. Wir luden unsere wichtigsten Kontakte zu einer Roadshow ein – aber nur mit der Information, dass sich etwas dramatisch verändern würde. Das Geheimnis lüfteten wir später persönlich. Das hat wunderbar funktioniert!

Mit uns wachsen Mittelständler krisensicher und leistungsstark aus voller Kraft im digitalen Zeitalter.

Sie sagten, der Mittelstand hinke bei der Digitalisierung hinterher – wie weit ist der Mittelstand heute schon digital transformiert aus Ihrer Sicht?

Wir wissen, dass viele CEOs das Thema Digitalisierung sehr ernst nehmen. Aber wirklich Digitalisierungsprozesse anstoßen und dafür ernsthaft Geld in die Hand nehmen – das tun im Moment wahrscheinlich nur zehn Prozent des Mittelstands – zumindest den wir kennen. Viele machen sich leider erst auf den Weg, wenn sie Absatzschwierigkeiten haben, die Produktqualität schwächelt oder sie keine Rendite mehr erwirtschaften.

Auf welche Herausforderungen stoßen Mittelständler in Digitalisierungsprozessen?

Wir sehen, dass viele Mittelständler die Produkte und Prozesse der Digitalisierung nicht kennen. Vielen fällt es schwer einzuschätzen, was Digitalisierung finanziell bringt, oder wann der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg sein könnte. Wir beobachten aber auch, dass »gesunde« Mittelständler durch schlecht eingesteuerte Digitalisierung in Schieflage geraten. Beispiel: Gewachsene Personalstrukturen mit der Implementierung neuer Prozesse und neuer Software zu konfrontieren, kann zu Abwehrhaltung in der Belegschaft und der Geschäftsleitung führen, die sich nicht von alten Prozessen lösen können. Unternehmen brauchen Zeit, um ihre Mitarbeiter/innen an die Digitalisierung zu gewöhnen. Um Skeptiker zu überzeugen, für die Vereinfachung von Prozessen zu werben und die Anerkennung für automatisierte Prozesse zu erreichen.

Enomyc-Team im Publikum

Wie helfen Sie Ihren Kunden, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern?

Wir stehen für profitable Lösungen, in denen die Zahlen stimmen. Basis hierfür sind klare Analysen der Märkte, Wettbewerber und Leistungsfähigkeit unserer Kunden.
Wir beteiligen unsere Auftraggeber aktiv am Prozess und geben Sicherheit bei der Implementierung neuer Prozesse. Zudem beraten und begleiten wir Unternehmen im Einstellungsprozess von professionellem Fachpersonal.

Was hat der neue Markenauftritt bislang gebracht?

Aufmerksamkeit, Aufträge und exzellente Bewerber. Es gibt außerdem mehr Austausch und mehr Offenheit. Uns wurde schnell klar, dass Online-Marketing auch in unserem Bereich möglich und auch wichtig ist. Wir generieren unsere Aufträge hauptsächlich über Empfehlungen, erhalten aber zunehmend auch Anfragen von Interessenten, die uns online finden. Die Marke kommt an. Genau das wollten wir erreichen.

Wo sehen Sie Ihre Brand in Zukunft?

Ich sehe sie als große und bekannte Marke in der Mittelstandsberatung. Sie wird ganz wesentlich den Wandel, den ein großer Teil des deutschen Mittelstands noch vor sich hat, mitprägen.